Fahrwerk einstellen
Moderne
Fahrwerke bieten 1000 Möglichkeiten sie ein- oder, viel
einfacher, zu verstellen J
Mit diesem Leitfaden kannst Du dich an dieses Thema heranwagen.
Es sollte Dir natürlich klar sein, das Du das Anpassen des Fahrwerks auf Deine eigene Verantwortung machst und es gibt natürlich keine Garantie für das Gelingen (Siehe auch: Haftungsausschluß))
Zuerst einmal etwas Theorie:
Zug- und Druckstufe
der Federung
Dämpfung der Zugstufe: Die folgende Situation: Du fährst durch
ein Loch im Fahrbahnbelag: Damit das Rad nicht vom Boden abhebt,
muss die Gabel möglichst schnell ausfedern. Hier ist eine
zu große Dämpfung der Zugstufe nachteilig, da das Ausfedern
dann zu langsam wäre. Je schneller das Ein- und Ausfedern, desto
kleiner die Dämpfung, da das Öl ja schneller durch die Kanäle
des Dämpfers fließen muss
Dämpfung der Druckstufe: Die gleiche Situation, die Gabel federt
aus und das Vorderrad berührt den Boden. Jetzt benötigt man nur
eine schwache Dämpfung in der Druckstufe, da der Fahrer die
Stöße sonst selber abfangen müsste. Das ist aber ist die Aufgabe der
Feder. Sehr wichtig: Diese darf von einer zu starken Dämpfung
nicht behindert werden.
Zusammenspiel zwischen Zug und Druckstufe: Wenn die Gabel nach
einem Schlagloch wieder ausfedert, brauchst Du eine starke
Dämpfung in der Zugstufe, da die Feder das Rad sonst im
Extremfall vom Boden abheben lassen würde wenn es nicht
genügend abgebremst wird. Die Zugstufe ist also die wichtigere
Dämpfung. Die Einstellung zwischen Zug- und Druckstufe stellt
immer einen Kompromiss dar. Man sollte anstreben, das das
Motorrad nach dem Einfedern über die "Nullstellung"
etwas hinausfedert (Negativfederweg), und dann beim wieder beim
Einfedern in der Nullstellung stehen bleibt. Die Druckstufe
sollte so eingestellt werden, dass auch bei extremer Fahrweise
und unebener Fahrbahn, wenn die Federung also komplett einfedert
ist, diese nicht auf Block geht, also nicht bis an den Anschlag
kommt.
Einstellung des Fahrwerks
Grundsätzlich sollte man vor irgendeinem Einstellversuch Notizen
über den "Ist" Zustand machen um gegebenenfalls den
alten Zustand wieder herstellen zu können. Das bedeutet
natürlich auch Notizen über die so genannten "Klicks"
Die Feder ist vom Hersteller vorgegeben oder kann entsprechend
der Bedienungsanleitung für die vorgesehene Betriebsart
voreingestellt werden. Hier findet man auch die Positionen der
Einstellschräubchen. Den Empfehlungen der Hersteller für die
Grundeinstellung folgend, kann die Feder in der Zug- und
Druckstufe der Dämpfung voreingestellt werden:
Zuerst wird die Zugstufe eingestellt: Die Zugstufe wird meistens
über kleine Madenschrauben in der Gabel oder am Federbein
eingestellt und rastet hör- und fühlbar ein (
"Klicks" ) Man stellt die Zugstufe so lange ein, bis
das Motorrad nach dem Einfedern nur noch leicht über die
Nullstellung hinausfedert, und dann langsam auf die Grundhöhe
zusammen sackt. Für die Einstellung der Zugstufe muss man die
Druckstufe auf Null stellen.
Jetzt stellt man die Druckstufe ein: Diese dreht man so weit zu,
bis das nach dem Einfedern das Motorrad gerade nicht mehr über
die Grundhöhe hinaus ausfedert.
Damit erreicht man eine Grundeinstellung die bei Fahrversuchen
verfeinert werden kann. Diese Einstellung notieren. Jetzt muss
man herausfinden wie die Dämpferelemente auf die Verstellungen
reagieren. Dazu fährt man besten auf der Hausstrecke und macht
vor und nach den ganzen Einstellungen ein paar Notizen. Um ein
Gefühl zu bekommen was die Einstellungen bringen, sollte man
erst einmal ein paar extreme Einstellungen probieren. Zug- und
Druckstufe komplett auf, dann ganz zu, Zugstufe auf, Druckstufe
zu, Zugstufe zu, Druckstufe auf. Damit bekommst man ein Gefühl,
in welche Richtung man dann bei der Feinabstimmung gehen muss.